Hey ho
Nemos,
es wird wohl
mal wieder Zeit zu bloggen.
Voll
ungewohnt und jetzt gerade auch noch übers Handy, crazy.
Ich bin von
der Skifahrt zurück und wurde gefragt, wieso ich Nichts mehr gepostet habe.
Ganz
ehrlich?
Kein Plan.
Wahrscheinlich
einfach keine Lust oder keine Zeit.
Oder keine
Lust.
Oder keine
Themen.
Oder keine
Lust.
Habe ich
keine Lust schon erwähnt?
Ne, aber
ernsthaft, es macht für mich einfach mal null Sinn etwas zu schreiben, wenn ich
keinen Bock habe. Da fehlt der Drive.
Jetzt aber
zum Thema: Eins, welches ich schon immer mal ansprechen wollte.
Ich habe
schon mal über Style geschrieben und wollte jetzt noch mal etwas über mein
Lieblingsklamottenteil ran hängen. Ich werde tausend Sachen vergessen und meine
Station verpassen, aber das ist egal.
Also: Anzug.
Warum der
Anzug?
1. Er passt
immer!
2. Wenn er
sitzt, lässt er jeden besser aussehen. Jeden!
3. Er wird
seltener von jungen Leuten getragen und das finde ich schade.
Okay. Ich
hoffe, ihr könnt aus dem Blogpost irgendetwas rausziehen, deshalb schreibe ich
es als Anleitung. Da können Fehler drin sein. Und es geht um Mode. Also alles
subjektiv. Damit kommen wir zu den Regeln:
1. Tragt,
was Ihr wollt. Das gilt auch beim Anzug. Man hat tausend Möglichkeiten und es
gibt nichts Schlimmeres, als wenn man verkleidet anstatt angezogen aussieht.
2. Weniger
ist mehr. Damit meine ich nicht die Anzahl der Kleidungsstücke, sondern
wie...ausdrucksstark sie sind. Tragt kein grelles Hemd mit gepunkteter
Krawatte, Jackett mit Muster und blauen Schuhen. Außer ihr seid ein Dandy. Oder
Italiener. Aber dazu später mehr. Kurz gesagt: Grauer Anzug, weißes Hemd und
passende Schuhe und keiner wird jemals etwas sagen.
3. Macht es
einfach. Der erste Anzug sitzt vielleicht scheiße oder geht schnell kaputt,
weil er billig ist. Und ein Krawattenknoten ist anfangs schwer, aber, wie beim
Radfahren, probiert man es immer und immer wieder, dann sitzt der Knoten, wie
er soll und ab diesem Moment wisst ihr: Der Stress hat sich gelohnt!
4.
Overdressed zu sein ist keine Schande. Underdressed zu sein schon! Ihr kommt zu
einem Abendessen als einziger im Anzug? Good for you! Ihr kommt zu einem
Galadinner in Jeans und T-Shirt? Suit up, boy!
So. Jetzt
zum Detail. Um es einfacher zu machen gehe ich von oben nach unten und schließe
mit Accessoires. Demnach fangen wir nicht mit dem Hut an, sondern mit dem
Hemd:
Das
wahrscheinlich wichtigste.
Nein, man
kann es nicht weg lassen. Nein, man kann es nicht durch ein weißes, schwarzes
oder überhaupt irgendein T-Shirt ersetzen. Fangt mit etwas leichtem an: Weiß
oder Blau, passt zu allem. Erstmal keine Muster. Später dann leichte Linien
oder feine Karos, aber kein Holzfällerhemd! Vom Schnitt her eng, aber nicht zu
eng. Immer passend zur Körperform. Vielleicht mal was rotes oder so und gerne
mal was schwarzes. Bei wichtigen Angelegenheiten: Back to Basic, sprich blau
und weiß. Again: weniger ist mehr!
Der Anzug:
Okay, jetzt
kommt aber das Wichtigste.
Zur Farbe:
Alle Grautöne, dunkle Blautöne und mit Bedacht auch Braun. Auch hier ist
weniger mehr. Ihr habt am Ende vielleicht 6 bis 10 Sachen an, die alle farblich
abgestimmt sein müssen, also rastet nicht beim Anzug schon aus! Lieber später
Akzente setzen. Schwarz nur zur Beerdigung oder speziellen Anlässen. Wir sind
hier nicht in der Matrix!
Schnitt:
modern, eng, wie es für euch passt. Hauptsache er sitzt gut! Hierzu gehört auch
die Anzahl der Knöpfe. Guckt was passt und lasst euch beraten! Modern und Safe
sind zwei.
Weste? Wenn
ihr es könnt (körperlich und finanziell), fettes Ja! Der Dreiteiler ist immer
geiler! Bitte passend zum Anzug kaufen!
Hose:
natürlich passend zum Jackett und ggf. der Weste. Mit Gürtel oder Hosenträgern
(was für Fortgeschrittene) nicht beides! Gut sitzend und den Saum vom Schneider
kontrollieren lassen! Regel: je enger die Hose, desto kürzer, desto moderner...
Oh und bitte
immer nur den ganzen Anzug reinigen. Es kommt sonst zu Farbunterschieden und
das sieht dann echt scheiße aus.
Schuhe:
Fuck! Ich
hab mich geirrt: Jetzt kommt das Wichtigste. Ehrlich. Die Schuhe zerstören das
Outfit! Die Schuhe werden (meist) als Erstes gesehen. Und wenn sie als Letztes
gesehen werden und ihr Sneaker tragt (Hallo, Simon), dann hat sich der Aufwand
nicht gelohnt. Macht es richtig! Lederschuhe (gibt es für Veganer mittlerweile
auch aus Kunstleder in tadelloser Qualität) in Schwarz, Grau oder einer Farbe,
die zum Anzug passt. Keine braunen Schuhe, nur zum blauen Anzug. Oder ihr seid
Italiener. Die dürfen alles.
Die Schuhe
sollten leichten Absatz haben und gepflegt aussehen.
Wer es ernst
meint, kauft sich Schuhe passend zum Gürtel. Oder anders herum. Heißt, dass die
Schuhe und der Gürtel die gleiche Farbe haben und aus dem gleichen Material,
also dem gleichen oder ähnlichen Leder bestehen.
Accessoires:
Glaubt
nicht, dass wir fast fertig sind. Der Spaß fängt jetzt erst an. Das tolle am
Anzug ist nämlich, dass Mann sich entfalten kann. Aber bitte mit Stil!
Krawatte:
Nein, da
wird nicht diskutiert.
Anzug geht
nicht ohne Krawatte oder etwas vergleichbares (Fliege, Schalkrawatte etc.).
Kauft eure Krawatte teuer (Seide!) und lernt sie zu binden. Sie endet in der
Mitte eurer Gürtelschnalle! Nichts ist schlimmer, als eine zu kurze Krawatte.
Ihr habt farblich (eigentlich) freie Wahl. Sie kann eure Farbtupfer sein oder
durch ihren Knoten auffallen. Seid erfinderisch. Regel: Je dicker oder älter
der Träger, desto breiter die Krawatte. Nochmal: Das Tragen einer Krawatte ist
obligatorisch.
Gürtel:
Aus braunem
oder schwarzem Leder, an die Schuhe angepasst, mit unauffälliger, nicht zu großer Schnalle.
Wird nicht dazu genutzt, dass die Hose rutscht, just sayin‘...
Hut:
Ja, bitte,
tragt einen! Wenn er passt und ihr mit Anzug und Hut aus dem Haus geht: Wow.
Farblich kann man sich am Anzug orientieren. Ein paar Töne heller oder dunkler
und ihr seid good to go. Oder vielleicht passend zur Krawatte? Oder dem
Einstecktuch?
Socken:
Dunkle
Farbe, oder gewollt grell (Eyecatcher). Keine komischen Muster. Keine
Tennissocken. Müssen lang genug sein, falls beim Überschlagen der Beine das
Hosenbein hoch rutscht. Im Winter können sie bis zum Knie reichen.
Einstecktuch:
Wo wir bei
Thema sind: Bitte aus dem gleichen Material, wie die Krawatte (Seide) und
entweder farblich harmonisch oder als Eyecatcher verwenden. Falls ihr auf
Nummer sicher gehen wollt: Farbe des Hemdes. Easy.
Krawattenklammer
und -nadel:
Nein, das
ist nicht dasselbe. Die Klammer hält die Krawatte an Ort und Stelle. (Wird
zwischen 3. und 4. Hemdknopf fest gemacht.) Sollte nicht länger sein, als die
Krawatte breit ist. Manchmal geht es allerdings nicht anders.
Die Nadel
hält dagegen den Knoten der Krawatte an Ort und Stelle und ist reine Zierde. (Heißt,
euer Krawattenknoten muss auch so halten...) Manchmal sitzt am Ende der Nadel
ein Stein, dieser kann farblich an die Manschettenknöpfe angepasst werden.
Manschettenknöpfe:
Halten die
Manschetten zusammen. Sollten farblich auf den Restschmuck abgestimmt sein.
Gibt es ein farbliches Ende, kann es sich im Outfit oder speziell im Ende der
Krawattennadel wiederfinden.
Schmuck:
Ringe, Uhren
usw...
Tragt, was ihr wollt, aber übertreibt es nicht. Wenn ihr euch klassisch orientiert: Nur
ein Ring pro Hand (maximal) und den gesamten Schmuck (z.B. die Uhr) farblich
und materiell aufeinander abstimmen, z.B. Silber.
Alles in
allem: Habt Spaß, Jungs. Probiert was aus! Findet euren Anzug und eure
Lieblingskrawatte. Testet mal eine Taschenuhr und und und. Oh und wenn ihr
einen dummen Spruch zu hören kriegt: Ein Gentleman genießt und schweigt.
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Jaschi/Jay
Text: Jaschi
Lektorin: Julia